Heute vor einer Woche war ich auf der Schallaburg bei der Ausstellung „Der Hände Werk“. Und wollte eigentlich gleich nachher darüber berichten, hab es aber glatt vergessen. Gestern bei einer angenehmen Massage ist es mir wieder eingefallen, denn auch die Massage ist ja ein Werk der Hände.
In der Ausstellung wurde nämlich bei weitem nicht nur Handwerk und Kunsthandwerk gezeigt, sondern darauf hingewiesen, was wir alles mit unseren Händen täglich schaffen und leisten. Unsere Hände sind unser wichtigstes Werkzeug. Und wir haben viele Werkzeuge nach ihrem Vorbild geschaffen; so ist z.B. aus der Greifbewegung der Hand, die Form und Funktion der Greifzange entstanden.
Wenn man sich bewusst vor Augen führt, was wir täglich mit unseren Händen tun und dabei auch erschaffen, kommt einiges zusammen. So kann dieser Blog nur geschaffen werden, weil meine Hände/Finger flott über die Tastatur eilen.
Es gibt keinen Beruf, in dem wir nicht unsere Hände brauchen, detto brauchen wir sie für alle Freizeitbeschäftigungen und für gehörlose Menschen sind sie die Nummer 1 bei der Verständigung.
Die Ausstellung ist sehr umfang- und lehrreich, sie schafft Bewusstsein für die Wichtigkeit der Hände, zeigt Handwerk im Wandel der Zeit und wundervolle Meisterstücke des Kunsthandwerks. Man kann Dinge erfühlen, Strukturen ertasten, schreiben und malen, die Geschicklichkeit der eigenen Hände testen.
Doch ich muss auch negative Kritik anbringen: viele Beschriftungen sind kaum zu lesen, da es in den Räumen teils sehr finster ist und keine Lichtquelle die Taferln extra beleuchtet (ich musste etliche Male die Taschenlampefunktion meines Handys aktivieren). In einem Raum – die Wände tapeziert mit vergrößerten Seiten des Telefonbuchs – wird gezeigt, wie sich (Handwerks-)Berufe in unseren Nachnamen wiederfinden. Als sehr nette Idee hat man zu dem jeweiligen Nachnamen an der Wand große Post-Its geklebt, wo die Erklärung steht, aus welchem Handwerk sich der Name herleitet. Aber leider war es so finster, dass die meisen Post-Its nicht zu lesen und manche nicht zu finden waren.
Und ein weiterer Kritikpunkt: in jedem Raum gab es Karten, die man sammeln und am Ende der Ausstellung selbst zu einem kleinen Büchlein binden konnte. Auch wieder eine tolle Idee, jedoch: die Karten sind theoretisch in Deutsch und Englisch verfügbar, praktisch oft nur noch in Englisch.
Und last but not least: wenn man den Besuchern am Ende die Möglichkeit gibt, Kritik und Bewertung abzugeben, sollte man auch ein Freifeld zur Verfügung stellen, wo die oben genannten Punkte angeführt werden können. Oder will man es nicht so genau wissen und es das nächste Mal nicht besser machen?
Trotzdem, die Ausstellung war sehr interessant, mit vielen Exponaten und Einblicken, Erkenntnis bringend. Und die Schallaburg an sich ist schön zum Anschauen.
Handwerklich wohl nicht so gelungene Ausstellung.
LikeLike
Sehr schön geschildert
und auch schön bebildert.
LikeLike