Das Einkaufen – egal ob von Kleidung, Lebensmitteln oder anderem – gehört nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Meist sind mir zu viele Menschen und das Suchen nach dem Gewünschten ist mühsam.
So versuche ich den nun mal notwendigen Lebensmittelkauf so angenehm und kurz als möglich zu gestalten. Auch weil ich ein fauler Mensch bin und im Supermarkt nicht hin und her laufen will, schreibe ich mir meine Einkaufszettel strukturiert, die Waren in der Reihenfolge, in der ich sie in Laufrichtung im Supermarkt finde. Deshalb schaue ich auch drauf, dass ich immer in die selben Märkte einkaufen gehe, dort kenne ich mich aus, finde alles auf Anhieb und bin schnell wieder draußen. Ok, ich weiß beim Markt meines Vertrauens nicht, ob das Tierfutter im selben Gang ist, wie die Babynahrung (was irgendwie komisch wäre), allerdings brauche ich weder das eine noch das andere.
Die Beobachtung von anderen Kunden macht die Sache angenehmer, vor allem, wenn bei diesen der Einkauf noch unangenehmer und stressiger scheint, wie bei mir.
Hauptdarsteller im heutigen Unterhaltungsprogramm ein Paar, geschätzt Mitte 60, voneinander permanent genervt und – lasst es mich so sagen: bei Zeichnungen von Manfred Deix waren sie sicher schon dabei. Er als „must have“ die Socken in den Sandalen zur kurzen Hose, die Frau als immer währender Blickfang ein Shirt mit Leopard vorne drauf, das Kätzchen hat Augen aus Pailletten.
Ich begegne den beiden gleich beim Eingang, dann treffe ich sie auf meinem Rundgang durch den Supermarkt immer wieder. Sie geht resch voran, er trottet , das Einkaufswagerl schiebend, genervt hinten nach.
1. Szene: Einkaufswagen-Chip-Suche oder „Des gibt’s do net, i hab da den doch gebm!? So deppert muss ma amal sein, dass ma den am Weg her verliert!“
2. Szene im Gang mit Mineralwasser und Bier:
Sie beginnt: „Bier brauch ma kans, oder?“ – „Oja.“ – „Wieso? Mia hom do no a Palettn Ottakringer.“ – „Na, hamma net.“ – „Oja, im Kölla.“ – „Na, es wor jetzt imma Fuasboi.“
Etliche Zeit und „des ist des Foische“, „des brauch ma net“ später kommt es zum Showdown in der Obst-/Gemüseabteilung.
7. Szene: Er fragt: „Samas dann?“ – „I such no an Knofl.“ – „Wofür?“ – „Zum Kochn.“ – Er nach einer Pause: “I woart drausst“……
Als er schon fast beim Ausgang ist, ertönt ein markerschüttender Schrei: „I hob ka Göd!“
Das letzte was ich sehe, bevor ich mich dem Zahlen widmen muss, ist sein rotes, verärgertes Gesicht und dass ein Socken ein Loch bekommen hat.
Wunderbarer Bericht! Das ist mir auch schon öfters untergekommen – ist immer wieder ein Kabarett!
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😂 das wahre Leben halt
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da gäbe es noch viele Szenen, die ich auch beschreiben könnte. Vor allem ältere Ehepaare streiten oft beim gemeinsamen Einkauf im Supermarkt. Am besten, es geht jeder extra. Bei den alten Leuten ist es am besten so: er geht ums Bier(und andere Getränke) und sie um den Knoblauch (und sonstige Lebensmittel) und beide ham Geld oder eine Karte.
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