Pfui, Teufel! Was für eine Schande für Strebersdorf, den 21. Wiener Gemeindebezirk und für Wien!
Ich habe gestern einen Rundweg gemacht: Strebersdorfer Kellergasse, der Krottenhofgasse – Senderstraße – „In den kurzen Wiesthalen“ – Untere Jungberggasse – Steinbügelweg. Und ich war schockiert, es hat mir gegraust und ich habe den Entschluss gefasst, niemals jemanden von auswärts in diese Gegend zu führen, denn dann müsste ich mich zutiefst genieren.
Gleich beim Parkplatz eine demolierte Telefonzelle, dann den gesamten Weg entlang verlotterte Keller, verrostete Zäune und Müll in jeder Form: bei weggeworfenen Dosen und unzähligen Taschentüchern angefangen, über alte, verrostete Eisentrümmer, in der Natur entsorgte Rohre und Betonbrocken, bis hin zu einfach in die Landschaft geworfenen Kühlschränken.
Und dann traut man sich auch noch Tafeln mit dem Hinweis auf einen Heurigenpfad aufstellen! Da könnten die Heurigen noch so einen guten Wein ausschenken, es würde mir beim Hinweg schon so grausen, dass ich dort niemals einen Heurigen besuchen würde. Zumal ich annehmen müsste, dass die Besitzer keinen Wert auf ein gepflegtes Ambiente legen und es bei ihnen im Garten genauso ausschaut, wie vor ihrer Hütt’n.
Es gibt die Internet-Seite wienerwein.at/Strebersdorf auf der allen ernstes steht: „Strebersdorf hat seinen Charme als traditioneller Heurigen- und Weinbauort bis heute bewahrt. Besonders beliebt bei Ausflüglern die nach Strebersdorf pilgern sind die typischen Kellergassen… In der Strebersdorfer Kellergasse, die sicherlich zu den schönsten Kellergassen des Landes zählt,…“
Was war oder ist mit dem Verfasser dieser Zeilen!? Entweder er war noch nie dort oder hat viel zu viel vom dortigen Wein genossen und sich die Kellergasse schön gesoffen!
Wer meine Seite nicht zum ersten Mal besucht weiß, dass ich Kellergassen liebe und schon viele Male im Weinviertel Kellergassen besucht habe, weshalb ich auch eine Auswahl an Kellergassen-Fotos online gestellt habe.
Natürlich kann man argumentieren, dass die Natur momentan eher trist ist (im Sommer ist dann wenigstens der ganze Müll überwachsen) oder auch der Hohlweg mit den Lösswänden nicht so freundlich wirkt, wie z. B. ein Kellerberg und dass es auch wo anders verfallene Keller gibt, die aber nicht das Problem sind. Es ist der Abfall und die Verlotterung, die nirgends anders in der Form zu finden ist!
Nachstehend ein paar Eindrücke – und wenn jemand denkt, das ist alles, was an Missständen zu finden war – nein. Ich hätte viele dutzend ähnliche Fotos machen können.
Zum Schluss: „Herr Bürgermeister Ludwig, schnappen Sie sich doch einmal Ihren roten Parteispezi Hrn. Papai, seines Zeichens Bezirksvorsteher von Floridsdorf und spazieren Sie mit einem Glaserl durch diese einzigartige Kellergasse. Am besten am Heurigenpfad.“
Das ist wirklich nur ein „kurzer Abriss“ aller Grauslichkeiten, die sich dort finden. Auch vor den großteils verfallenen Kellern, die ob ihrer Verwahrlosung nicht einmal romantisch zu nennen sind und auch rund um die, offensichtlich zumindest zeitweise bewohnten Hütten (Häuser wäre zu hoch gegriffen) ist alles zugemüllt. Da bleibt jeder noch so verbogene und verrostete Zaun samt Steher und windschiefem Türl stehen, da wird alles, vom Plastikteil, Kanister, altem Fass aus Kunststoff oder Blech, jedes nicht mehr benötigte Trum in die Gstettn links und rechts der Hohlwege geworfen. Und bleibt dort liegen, bis es vorrottet. Ich habe in den letzten 20, 30 Jahren so gut wie alle nenneswerten und auch viele inzwischen aufgelassenen Kellergassen des Weinviertels besucht, aber so etwas habe auch ich noch nie gesehen. Nicht einmal in den 60, 70er Jahren in entlegenen Teilen Osteuropas ist mir je so eine Schlamperei untergekommen. Es zeigt von völliger Gleichgültigkeit gegenüber der Natur und der Umwelt und von außergewöhnlicher Niveau- und Kulturlosigkeit der Anwohner. Es ist mir ein Rätsel, wie man in so einer Umgebung leben will, vom Genießen, ob Gegend oder Wein, ganz zu schweigen. Ein Schandfleck, der nicht nur in Wien seinesgleichen sucht.
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Es ist wirklich sehr schade, wie hier mit unserer Umwelt umgegangen wird! Einerseits ist da die Politik gefordert, aber auch mit den Anrainern sollte man mal ein ernstes Wort reden – die wohnen ja auf einer Müllhalde! Unglaublich!
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