Schon der erste Satz ist die pure Provokation. Inhaltlich und wie er gesagt wird. Die Aggressivität schwappt ihr mit einer Welle von Testosteron entgegen, sie kann es förmlich riechen.
Wären sie 2 Gorilla-Männchen bliebe ihr jetzt nur die Flucht oder der Angriff. Sie entscheidet sich hingegen für eine möglichst sachliche Erwiderung, was nicht hilft. Ihr Gegenüber ist (momentan) einem Gorilla-Männchen näher, als einem modernen Homo Sapiens. Wäre sein Muskeltonus genauso ausgeprägt wie seine Wampe, hätte sie Angst. Hätte sie in einer anderen Umgebung vielleicht trotzdem.
Sie ist wieder einmal perplex über die grobe Respektlosigkeit, die ihr vorgeworfene Dummheit und die ungezähmte Wut. Sie wäre sogar richtig schockiert, wäre dieser Ausraster der erste. Ist er aber nicht. Und er wird nicht der letzte sein.
Der Ausbruch endet mit vollkommen haltlosen, unrealistischen, absurden Vorwürfen, auf die sie nur sarkastisch reagieren kann – die Vorwürfe sind zu abstrus.
Dass dieser Mann einen zu hohen Testosteronspiegel hat, beweist sich auch in anderen Situationen. Es ist erwiesen, dass zu viel Testosteron zu einer beeinträchtigten Regulation emotionaler Prozesse und geringerer sozialer Sensibilität führt und egozentrische Entscheidungen fördert.
Aber das darf keine Entschuldigung für dieses anmaßende Verhalten sein! Nicht privat und nicht am Arbeitsplatz!