Das Thermometer ist auf 34° geklettert, für meinen Geschmack zu viel. Und das in meinem Garten, am Rand von Wien, viel Natur, wenig Beton.
In der Sonne ist es mir zu heiß; nach einer halben Stunde in der Sonne hat man sicher eine Haut, wie die halben Hendln, die sich langsam und wehrlos vor den glühenden Kohlen beim Hendl-Stand am Kika-Parkplatz drehen.
Da lege ich mich lieber in den Schatten, unter meinen Apfelbaum. Der – er ist jetzt fast 20 Jahre alt – erst einen Apfel hervorgebracht hat. Und genauso viele Blüten. Am Standort kann es nicht liegen, ein paar Meter weiter am Nachbargrundstück steht ein Apfelbaum der selben Sorte, uralt, der jedes Jahr mehr Äpfel produziert, als man essen möchte. Und dort, wo mein Apfelbaum jetzt steht, war vorher ein Birnbaum, mit unglaublich guten Birnen.
Auch im Schatten ist es heiß, aber erträglich. Durch das Blätterdach sehe ich den strahlend blauen Himmel, keine Wolke weit und breit. Der Lavendel neben mir duftet, die Bienen summen. Leise höre ich den Schrei eines Bussards, schließe die Augen. Und dann kommt mir die Geschichte von Mira Lobe in den Sinn, das Kinderbuch „Die Omama im Apfelbaum“. Eines meiner Lieblingsbücher in der Volksschule.
Während ich an die Handlung denke, schlafe ich langsam ein. Ein schönes Gefühl, so friedlich.