Ich weiß natürlich, dass Fortuna die Göttin des Glücks bei den Römern war und Bacchus der Gott des Weins und der Ekstase.
Aber löst ein gutes Glas Wein nicht wahre Glücksgefühle aus?
Jetzt im Sommer im Weinviertel in einer Kellergasse bei einem Glas Grünen Veltliner sitzen oder in der Südsteiermark mit Blick über die Hügel ein Glas Morillon genießen – und dazu eine gute Brettljause – wäre doch ein echtes Glück.
Ich höre den Aufschrei der Biertrinker: „Nein! Nix geht über ein großes, kühles Helles!“ Soll sein…. ich finde dennoch, dass Bier eher etwas zum „Schütten“ ist, Wein was zum Genießen. Ja, gespritzt regt auch der Wein zum schnellen Abgang an; vom Gespritzten bestellt man sich ja zumindest ein Viertel, wenn nicht einen halben Liter Sommerspritzer. Den puren Wein schenkt man sich doch eher achterlweise ein. Selbst vom Roten, der warm werden dürfte.
Aber ein warmer Sauvignon Blanc!? Also lieber nur wenig und genießen. Das Bier gibt’s halt nicht als Achterl und soll auch nicht warm werden – deshalb rasch runter mit der Halben, bevor der Inhalt warm und grauselig wird.
Vielleicht bin ich auch eher für Wein, weil das Bier so füllt; durch die Kohlensäure den Magen, durch die viele Flüssigkeit die Blase. Mehr als ein Krügerl (naja, auch 2) gehen gar nicht in mich rein, eine Unterhaltung wird dann schon schwer, weil ich mehr am WC bin, als beim Tisch.
Ich bin also eindeutig mehr Wein- als Bier-Fan, es zieht mich nahezu in Weinbaugebiete, der Anblick der Reihen von Rebstöcken lässt mein Herz höher schlagen. Das beschlagene Glas Weißen an einem lauen Sommerabend, der Rote, in dem sich das Licht spiegelt, wenn ein kalter Wintertag hinter mir liegt – dann sitzt mir Fortuna auf der Schulter.
Ok, Bacchus auf der anderen 🙂