9 km sind nix, 26 km ziehen sich – am 2. Tag genauso wie am siebten. Nur die fast 8 kg am Rücken werden gefühlt leichter, dafür die 28 Grad nicht kühler. 28 Grad im September! Bei uns!
Der Entschluss den Weg zu gehen kam nach dem Buch „Der große Trip – WILD“ von Cheryl Strayed, die wahre Geschichte einer jungen Frau, die den PCT (Pacific Crest Trail) gegangen ist. Nach den ersten 151 km des Jakobswegs in Österreich weiß ich: ich werde den PCT nicht gehen! Dafür geht es mir jetzt zu gut, und danach vermutlich zu schlecht.
Ich bin den Jakobsweg nicht gegangen um mich oder sonst was zu finden (Gott schon gar nicht). Sondern schlicht deswegen, weil ich wissen wollte, ob ich das schaffen kann und ob es stimmt, dass man irgendwann einen „freien“ Kopf bekommt.
Ich habe es geschafft und es stimmt – schon am 3. Tag war mein Kopf leer. Man denkt nicht mehr an die Arbeit, die nächste Einkaufsliste, zu erledigende Dinge, Probleme oder daran Mails zu checken.
Insofern war es der erholsamste Urlaub ever, erholsam für mein Gehirn. Für meine Füße dafür weniger.
Es gab viele schöne Momente, wie Begegnungen mit sehr netten Menschen, funktionierende Trinkbrunnen oder das Erreichen des Ziels. Das Schönste war aber der Weg selbst, das Gefühl ihn gegangen zu sein, sich selbst bewiesen zu haben, dass man körperlich und mental stark genug ist.
Der härteste Teil waren übrigens die letzten 10 Minuten, von der Bahnstation nach hause.