Zukunftskompetenz Neugier

Eine groß angelegte Studie der Goldsmith University in London unter mehr als 50.000 Personen weltweit gibt ein klares Bild: Neugier bedingt Erfolg.

Warum begünstigt Neugier Erfolg? Wie wirkt Neugier und was bewirkt sie?

Aufgrund des Wunsches, hinter die Dinge zu blicken, behalten neugierige Menschen Informationen länger im Arbeitsspeicher, bevor sie sie in der Wissensbibliothek des Gehirns ablegen. Sie kauen länger auf ihnen herum. (Und sie fragen öfter „warum?“)

Das führt zum einen dazu, dass neugierige Personen eher auch auf die nicht offensichtlichen, ungewöhnlichen Antworten kommen, und auch besser jene Risiken und Chancen erkennen, die erst auf den zweiten Blick ersichtlich werden. Zum anderen fällt es ihnen leichter, Informationen in Beziehung zueinander zu setzen.

Wer neugierig ist, ist meistens also auch gut darin, Zusammenhänge zu erkennen, den Kontext zu erfassen, Trends auszumachen.

Beschäftigte mit ausgeprägter Neugier finden aber nicht nur eher neues Wissen, sondern können mit diesem und deren Anwendung auch besser umgehen.

Ansätze, um die Neugier zu entfachen:

Kollegiale Wissenvermittlung
Eine neue Erkenntnis eines Kollegen macht neugieriger als das neue Know-How eines externen Beraters. Deshalb ist es besonders förderlich für die Neugier im Unter-nehmen, wenn Mitarbeiter neue Erkenntnisse, die sie gewinnen, mit ihren Kollegen teilen. Etwa via Wissenplattformen oder auch in kleinen Vorträgen.

Individualsierung der Weiterbildung
Weiterbildung ist der wichtigste Treiber von Neugier im Unternehmen. Die ent-sprechende Herausforderung besteht darin, Weiterbildung so zu gestalten, dass die Beschäftigten neugierig auf die Inhalte werden. Lerninhalte wecken vor allem dann die Neugier, wenn sie erstens als neu, zweitens als komplex und drittens als verständlich bewertet werden.

Quelle: managerSeminare, Heft 204, März 2015

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