Zivilisation

Wikipedia sagt: Als Zivilisation wird eine menschliche Gesellschaft bezeichnet, bei der die sozialen und materiellen Lebensbedingungen durch technischen und wissenschaftlichen Fortschritt ermöglicht und von Politik und Wirtschaft geschaffen werden.

Und zum Wort zivilisiert findet man folgende Bedeutungen:

  1. gesellschaftliche Umgangsformen besitzend, gesittet
  2. eine hochentwickelte Gesellschaft und Kultur

Was fällt auf? Die beiden Wörter sind sich ähnlich…., allerdings: Nur weil wir in der Zivilisation leben, sind wir noch lange nicht zivilisiert.

Das beweisen meine Mitmenschen jeden Tag. Denn, wer jedweden Müll einfach auf der Straße wegwirft, Zigarettenstummel sowieso, Gebäude beschmiert, öffentliche Verkehrsmittel verdreckt, Hundekacke liegen lässt und mit all dem einen ordentlichen finanziellen Schaden verursacht, ist weder hochentwickelt, noch hat er Umgangsformen oder benimmt sich gesittet.

Ich sehe das zu kritisch, meint ihr? Dann könnt ihr in letzter Zeit nicht offenen Auges durch die Stadt gegangen sein. Wofür fast an jeder Ecke mind. 1 Mistkübel hängt – mit Möglichkeit die Zigarette los zu werden, ohne diesen anzuzünden – ist mir ein Rätsel. Genauso warum auf der Tonne für Plastikmüll „Plastik“ steht und für alle Analphabeten sogar eine Zeichnung dabei ist.

Trotzdem zählt Wien zu den saubersten Städten der Welt. Und, wenn man den Zahlen Glauben schenken darf, kam es durch Strafen und bewusstseinsbildende Maßnahmen zu dramatischen Rückgängen bei Müllsünden. So landeten im Jahr 2009 nur etwa 6,6 Millionen Tschickstummel in den Aschenbechern, im Jahr 2017 waren es über 123 Millionen Stück.
Die Müllbeseitigung (und die bewusstseinbildenden Maßnahmen) und das Reinigen angesprayter Flächen kostet aber: allein bei den Wiener Linien sind 2016 wegen angesprayter Wagons 2,5 Mio. Euro angefallen.

Zukunftstrends sagen, dass der Grad der Zivilisation steigt. Über zivilisiertes Benehmen konnte ich nichts diesbezügliches finden.

 

 

 

 

 

 

6 Gedanken zu „Zivilisation“

  1. Du sprichst hier etwas an, was in jeder größeren Stadt leider anscheinend nicht in den Griff zu bekommen ist und mich massiv stört! Das Beschmieren des öffentlichen Raums durch sogenannte „Sprayer“.

    Es gibt natürlich Leute, die echte Künstler in dem Bereich sind und ich bin auch dafür, dass man diesen Künstlern Flächen zur Verfügung stellt, wo sie diese Kunst auch verwirklichen können. So z. B. passiert im Linzer Hafen bzw. meines Wissens teilweise am Donaukanal in Wien.

    Für alle anderen Schmierfinken, Müll-auf-der-Straße-Entsorger und sonstige Schweinderln habe ich allerdings null Verständnis! An die Vernunft zu appellieren ist zwar gut gemeint, hat sich jedoch leider als eher unwirksam erwiesen.

    Leider kann man das Problem wohl nur durch drakonische Strafen lösen – so a la Singapur. Die Meisten lernen leider nicht durch Einsicht, sondern durch Schmerz!

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    1. Ebenfalls ganz deiner Meinung. Aber wer soll strafen, wenn man von der Exekutive niemanden auf der Straße sieht (außer im Auto und schnell vorbei) und daher alles unbeobachtet und daher ungestraft bleibt. Die Hundekacke liegt neben dem „Nimm ein Sackerl..“-Taferl, die vollen Sackerl liegen irgendwo. Zigarettenstummel aus dem Auto kostet. Angeblich. Aber ich hab noch keine entsprechende Amtshandlung beobachten können. Wieso das in anderen Städten wie Singapur, das Du zurecht erwähnt hast, das aber die große Ausnahme zu sein scheint, funktioniert, wäre interessant zu erfahren. Aber selbst in den USA wurde einer meiner Geschäftspartner von einem Polizisten bestraft, weil er (der gelernte Wiener) seinen Zigarettenstummel fallen ließ. Und er musste ihn zudem aufheben und entsorgen.
      Aber was will man von Menschen, die Plastikflaschen, Dosen und Papier in den Restmüll werfen, obwohl 2 Schritt entfernt alles im richtigen Behälter entsorgt werden könnte? Und was von Menschen, die Küchenkästchen, Einkaufswagerl und – so wie heute – einen Bürodrehstuhl im Restmüll entsorgen. Der Mistplatz der MA 48 ist mit dem Auto von uns aus in 5-10 Min. zu erreichen. Und Auto hat ja wohl heute jeder zur Verfügung.

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  2. Als ich noch geraucht habe, hatte ich stets einen kleinen, metallenen und vor allem gut verschließbaren Aschenbecher in meiner Handtasche.

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